7.11.12

Die Vorstellung (H παράσταση)


Sie zogen von Stadt zu Stadt.
In einsamen Kellertheatern.
Unendlich das Repertoire
verschiedene Versionen des selben Stücks.
Ein blinder alter Mann ging seinem Schicksal nach
irgendwo stellte jemand eine Frage;
irgendwo hielt dies jemand nicht aus
ein Ende ging dem Ende zu
ein Schicksal erstarrte.
Im Bühnenbild gab es immer
eine Lampe mit fackelndem Licht
und ein Grammophon, das spielte
der Vereinsamung Lied.
Sie war die Hauptdarstellerin
nur dass sie immer Nebenrollen spielte
fürgewöhnlich die eines Baums, der am Ende niedergebrannt wird
einer Frau, die eine Tasse Tee trägt
einer Tulpe, die aus der Dunkelheit hervortaucht.
Die anderen Schauspieler sind Männer
Ein Don Quijote
trug eine Rüstung und stellte einen Ritter dar
ein anderer spielte nachdenklich Hamlet nach
schnupperte an einer Blume und ward bedächtig
andere waren Ringer
die im Ring kämpften
oftmals rezitierte der Souffleur
manche stritten sich virtuell
und andere begingen Selbstmord
von papiernen Balkonen aus.
Alle trugen ausnahmslos
die gleiche Maske
die einer dem anderen höflich
hinter den Kulissen übergab.
Bis eines Tages einer der Zuschauer
auf die Bühne stieg;
er stellte ihr gegenüber einen Stuhl
und schaute ihr in die Augen.
„Du schuldest mir eine Antwort“, sagte er.
„Auf welche Frage denn?“, fragte sie überrascht.
„Kannst du so sehr lieben,
dass es dir nichts ausmacht, geliebt zu werden?“
'Aus welchem Stück mag das bloß sein'
fragte sie sich panisch,
'und wo ist die entsprechende Maske?'
„Auf welche Art wirst du mir Schmerzen zufügen?
Werde ich erstochen oder Gift einnehmen?
Werde ich in einem Zug im Nebel fortgehen
oder verlässt du mich einsam in einem Puppenhaus?“
Der Mann antwortete nicht.
Er ging von der Bühne und schritt zum Ausgang.
Die Frau blieb kurz in der Schwebe
zog das Kleid mit den Spitzeneinsätzen aus
schminkte sich den Puder vom Gesicht ab
warf die high heels weg
und folgte ihm.
Hinter ihnen brach die Kulisse
krachend zusammen.


(μτφ. Σοφία Γεωργαλλίδη)
Από τη συλλογή "Στον αρχαίο κόσμο βραδιάζει πια νωρίς" (2012)
Το πρωτότυπο ποίημα εδώ.

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